Gut gekaut ist halb verdaut

gut gekaut

Dieses Sprichwort ist bekannt, doch wieviel Wahres da dran ist, habe ich erst kürzlich wirklich realisiert. 

Der Kauprozess ist für die Verdauung so wichtig, dass Verdauungsbeschwerden und langfristig auch Beschwerden in anderen Organen eintreten können, wenn die Nahrung nur ungenügend gekaut wird.

Je langsamer und gründlicher du kaust,

  • umso intensiver wird die Nahrung zerkleinert und bietet mehr Angriffsfläche für die Verdauungsenzyme – die Nahrung kann gründlicher verdaut werden
  • desto höher ist der Speichelfluss – es entstehen seltener Karies
  • umso intensiver empfinden wir den Geschmack der Speisen – der Essensgenuss wird gesteigert
  • umso seltener entstehen Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe und viele weitere Verdauungsbeschwerden 
  • desto gesünder ist das Darmmilieu – Nähr- und Vitalstoffe können besser verwertet und somit der Körper besser versorgt werden
  • umso schneller tritt das Sättigungsgefühl ein – man isst weniger und die Gewichtsabnahme (falls die nötig oder gewünscht sein sollte) gelingt besser

Als Anhaltspunkt gilt, dass jeder Bissen bis zu 50 Mal gekaut werden sollte. Auch weiche und flüssige Nahrung sollte gründlich eingespeichelt und ein Weilchen im Mund bewegt werden, bevor sie runtergeschluckt wird. Nun fördert es den Essgenuss nicht wirklich, wenn jede Mahlzeit mit dem Zählen der Kaubewegungen verbracht wird. Das ist auf Dauer auch nicht nötig, kann aber am Anfang hilfreich sein, bis das achtsame, langsame und ausführliche Kauen zur Gewohnheit geworden ist. 

Und wenn du das Wohlbefinden nach einer gut gekauten Mahlzeit mit jenem nach einer hastig heruntergeschlungenen Mahlzeit vergleichst, entwickelst du vielleicht sogar Begeisterung für ausführliche Kauprozesse;-)

„Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf.
Wenn ich gehe, dann gehe ich.
Und wenn ich esse, dann esse ich.“

Weisheit aus dem Zen-Buddhismus