Unsere Bandscheiben – so bleiben sie gesund

Die Bandscheiben, die zwischen den einzelnen Wirbelkörper liegen, sorgen gemeinsam mit den Wirbelgelenken für die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Sie agieren ausserdem wie Stossdämpfer und fangen die Bewegungen des Körpers ab und verhindern, dass sich einzelne Wirbel aneinanderreiben und abnutzen. 

Sie bestehen aus einem ringförmigen Faserknorpel, in dessen Mitte ein weicher, gallertartiger Kern eingelagert ist. Dieser Kern gleicht einem Wasserkissen, das den Druck gleichmässig auf die gesamte Wirbelsäule verteilt. Hohe Belastungen der Wirbelsäule werden auf diese Weise von den Bandscheiben abgefedert.

Die Bandscheiben brauchen Wasser

Im Laufe des Tages, wenn die Wirbelsäule beansprucht wird, werden die Bandscheiben zusammengedrückt und geben Flüssigkeit ab. Dies kann dazu führen, dass ein Mensch am Abend etliche Millimeter kleiner ist als am Morgen. Während wir schlafen, nehmen die Bandscheiben – die im gesunden zustand zu 80% aus Wasser bestehen – wieder Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe auf.

Wenn tagsüber zu wenig Wasser getrunken wird, kann sich das massgeblich auf den Zustand der Bandscheiben und somit auf die Rückengesundheit auswirken. Den Bandscheiben steht in diesem Fall nicht ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung, um sich ordnungsgemäss mit Wasser zu füllen, folglich können sie ihre Aufgaben (Pufferung und Wirbelschutz) nicht mehr richtig erledigen.

Bewegung ist notwendig für den Stoffwechsel der Bandscheiben

Da die Bandscheiben nicht von Blutgefässen durchzogen sind, müssen ihnen die Nährstoffe auf andere Art zugeführt werden. Zusammen mit der Zwischenzellflüssigkeit strömen die benötigten Nährstoffe über das umliegende Gewebe in das Innere der Bandscheibe. Auf dieselbe Weise werden die Stoffwechselrückstände aus der Bandscheibe hinaus transportiert. Dieser Mechanismus funktioniert jedoch nur dann optimal, wenn sich der Mensch auch regelmässig bewegt. Bewegung fungiert wie eine Pumpe, welche die Nährstoffe hinein und die Abfallstoffe aus den Bandscheiben herausbefördert. Bei Entlastung der Bandscheiben wird Nährflüssigkeit aufgenommen , bei Belastung geben die Bandscheiben die verbrauchte Nährflüssigkeit wieder ab.

Die rhythmische Belastung der Wirbelsäule (beispielsweise beim Gehen) fördert folglich den Stoffwechsel der Bandscheiben ganz enorm. Besonders effektiv wirken Drehbewegungen der Wirbelsäule. Störend wirkt dagegen eine ständig einseitige Druckbelastung, die etwa bei langem Sitzen auftritt. Aber auch Bewegungsmangel der Wirbelsäule  (beispielsweise durch lange Bettruhe) sorgt für eine Unterversorgung der Bandscheiben.

Die Bandscheiben profitieren von einer gesunden Ernährung

Wenn eine chronische Übersäuerung des Organismus vorliegt, dann leiden darunter auch die Bandscheiben. Eine solche Übersäuerung entsteht insbesondere durch eine ungesunde Ernährung (mit vielen Fertigprodukten, Milch-, Fleisch- und Getreideprodukten, während gleichzeitig zu wenig Gemüse gegessen wird), mangelnde Bewegung und Stress. Bei einer Übersäuerung ist die Zwischenzellflüssigkeit mit Stoffwechselrückständen verschlackt, so dass die Versorgung der Bandscheiben mit Nährstoffen nicht mehr gewährleistet werden kann. Aus diesem Grund spielt die richtige Ernährungs- und Lebensweise bei Bandscheibenproblemen bzw. zur Vorbeugung der selbigen eine wesentliche Rolle.

Veränderungen im Alter

Der natürliche Alterungsprozess beeinflusst die Nährstoff- und Wasserversorgung der Bandscheiben. Der Flüssigkeitsgehalt des Gewebes und somit die Nährstoffzufuhr nehmen mit zunehmendem Alter ab. Der Faserring der Bandscheiben wird spröde, der Gallertkern ist nicht mehr so prall gefüllt, die Bandscheiben werden dünner und können Erschütterungen nicht mehr gut abpuffern.

Ältere Menschen sollten deshalb besonders sorgfältig auf eine ausreichende Wasserzufuhr achten und möglichst alle 15 Minuten 50 Milliliter kohlensäurefreies Wasser trinken. Diese Methode des häufigen Trinkens von kleinen Mengen Wasser liegt auch solchen Menschen, die nicht gerne trinken, da 50 Milliliter keine Überwindung kosten und man auf diese Weise dennoch auf 2 bis 3 Liter Wasser am Tag kommt. Ferner sorgt dieses Trinkverhalten dafür, dass das Wasser in hohem Masse auch in die Zellen der Organe, der Knochen und eben auch der Bandscheiben gelangen kann und nicht nur die Nieren spült – wie das oft beim zwei- oder dreimal täglichen Trinken von grossen Wassermengen der Fall ist.