Streicheleinheiten für die Seele
Die Heilkraft der Berührung und ihr positiver Effekt auf Ihre Gesundheit.
Wie wäre es mit einem Mittel gegen Stress, das zugleich Ihre Stimmung aufhellt, Ihr Immunsystem stärkt und Glückshormone ausschüttet? Und das Ganze ohne Nebenwirkungen? Klingt zu gut, um wahr zu sein? Berührung heisst das einfache Wundermittel. Einer der Faktoren für Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden – ein Bedürfnis, das tief im Menschen verankert ist.
Berührung ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung. Berührung begleitet Sie von der Geburt bis zum Tod. Sie fördert Ihre Entwicklung in allen Lebensphasen und ist entscheidend für Ihre Selbstwahrnehmung sowie für die Einschätzung Ihrer Umwelt. Hormonelle und körperliche Vorgänge werden in Gang gesetzt und aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers. Die Produktion von Stresshormonen sinkt, während die Ausschüttung von Glücks- und „Wohlfühl“-Hormonen gesteigert wird.
Die grosse Bedeutung der Berührung ergibt sich aus der Evolution. Beim Neugeborenen ist der Tastsinn der erste Sinn, mit dem es die Welt erkundet, die erste Sprache, die es lernt. Durch liebevolle Berührung erfährt der kleine Mensch Geborgenheit, Kraft, Halt und Sicherheit und kann so Vertrauen ins Leben und die Menschen aufbauen.
Auch als Erwachsener können Sie von der Heilkraft angenehmer Berührungen profitieren. Es ist der Wunsch der Seele, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Dabei wirkt eine Berührung viel intensiver als verbale oder emotionale Kommunikation. Eine einfühlsame Umarmung stärkt Ihnen den Rücken, wer Ihnen die Hand reicht, fest drückt oder gar streichelt, nimmt Sie an. Eine achtsame Massage kann Ihnen Ruhe, Liebe und Vertrauen schenken. Chronische Schmerzen können durch Berührung gelindert werden, das Immunsystem wird gestärkt und der Blutdruck gesenkt.
Berührung gehört zu den ältesten Heilmethoden der Welt. Über Jahrhunderte war die Praxis des „Handauflegens“ zu Heilungszwecken etwas ganz Selbstverständliches. Erst mit dem Herannahen der Aufklärung, der zunehmenden sexuellen Tabuisierung und der Entwicklung der Medizintechnik kamen die Be-Hand-lungen bei uns zunehmend in Vergessenheit. Höchste Zeit, der Sprache der Berührung wieder mehr Raum und Bedeutung zu geben.
Berührungen setzen manchmal auch Gefühle frei, die lange unterdrückt worden sind – diese Erfahrung mache ich als Massagetherapeutin, wenn ich verspannte Muskeln oder blockierte Gelenke lockere. Nicht immer steckt dahinter ein körperliches Problem. Dauerhaft verhärtete Muskulatur kann darauf hinweisen, dass im Nacken oder Rücken Emotionen weggepackt worden sind, die der Betreffende nicht leben wollte oder konnte. Eine wunderbare Erlösung wenn diese Blockaden gelöst werden, Sie sich wieder als Ganzes spüren und Ihr Potential entwickeln können.
Nähren Sie sich selbst durch die Kraft liebevoller Berührung. Denn das Schöne ist: Die Berührung macht häufig gleich zwei Menschen glücklich – den, der berührt, und den, der berührt wird.